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03.07.2018
Automobile Spitzenklasse zu Besuch an der Hochschule Reutlingen
Rolls-Royce als höchster Qualitätsmaßstab an der Hochschule Reutlingen
- Studierende hatten die einmalige Gelegenheit am Rolls-Royce Dawn persönlich Fragen zu Ausstattung, Material und Design zu stellen; Fotos: Ronald Ihrig
Ronald Ihrig
Am 07. Juni hatten ca. 40 Studierende und Professoren im Studiengang Transportation Interior Design und Textiltechnologie die Möglichkeit, sich von den Besonderheiten des Designs und den Material- und Ausstattungsqualitäten bei Rolls-Royce Motor Cars zu überzeugen.
Daniel Starke, Head of Interior Design Rolls-Royce Motor Cars und Ute Wellershaus, Head of Colour & Trim Rolls-Royce Motor Cars, demonstrierten in einem zweistündigen Vortrag für den Studiengang Transportation Interior Design die Arbeitsschritte und Designprozesse in den Design-Studios des Forschungs- und Innovationszentrums (FIZ) der BMW Group in München und dem sogenannten „Rolls-Royce Bespoke“ Studio in Goodwood / England.
Im sogenannten „FIZ“ in München wird in der Konzernzentrale der BMW Group das Serien Design und die Konstruktionen der jeweiligen Rolls-Royce Baureihen entworfen. Im „Rolls-Royce Bespoke Studio“ in der Firmenzentrale von Rolls-Royce Motor Cars in Goodwood / England werden exklusive Kundenwünsche für Fahrzeuge mit sehr individuellen Ansprüchen an handwerkliches Können und experimentellen Materialeinsätzen entworfen und umgesetzt.
Mit der langen Historie von Rolls-Royce, mit dem ersten fahrfertigen Prototyp von Henry Royce im Jahre 1904, dem Zusammenschluss mit dem Unternehmen von Charles Rolls 1906, der Übernahme von Bentley 1931 und der Zugehörigkeit von Rolls-Royce Motor Cars seit 1998 zur BMW Group in München, gilt Rolls-Royce immer noch als die Luxusmarke schlechthin.
Die Kundenansprüche in diesem Bereich sind nicht mit normalen Fahrzeugen zu vergleichen. Oft haben Käufer den Wunsch, ihre Fahrzeuge auf andere eigene Wertanlagen abgestimmt zu bestellen. Das reicht von sehr individuellen Firmenfarben bei Lacken und Sonderausstattungen, bis zu ästhetischen Abstimmungen mit eigenen Yachten, Details ihrer Häuser, Kunst, oder andere Preziosen und Vorbilder.
Rolls-Royce Motor Cars ist im BMW-Konzern die Marke mit der durchschnittlich jüngsten Käuferschicht. Wer also dachte, dass man bei der Konzeption eines Rolls-Royce nur auf eine betagte Käufergruppe aus Adel und Hochfinanz schauen muss, wurde in diesem Vortrag eines Besseren belehrt.
Mit der Übernahme im Jahre 1998 durch die BMW Group - die Marke Bentley sicherte sich bereits vorher der Volkswagen Konzern - sind die Automobile von Rolls-Royce keine archaische Eisenkonstruktion mehr, sondern basieren alle auf leichten Aluminiumkonstruktionen mit anderen High-Tech-Materialien. So wird eine äußerst luxuriöse Ausstattung mit erstaunlichen Fahreigenschaften, zeitgemäßen Verbrauchs- und Emissionswerten und höchste Aufmerksamkeit für die Sicherheit der Passagiere ermöglicht.
Während die sicherheitsrelevanten, konstruktiven Bauteile an einem Fahrzeug wegen der Typzulassung nicht verändert werden dürfen, bietet sich bei den Annehmlichkeiten der Ausstattung kaum ein kreatives oder finanzielles Limit für Kundenwünsche. Ob Goldpartikel in der Lackfarbe, Holzapplikationen aus dem Bootsbau oder zusammen mit Künstlern aus Manufakturen geschaffene Elemente für die Innenausstattung, Rolls-Royce Motor Cars ermöglicht dem Kunden die Umsetzung seiner individuellen Wünsche, so lange sie nicht gegen rechtliche Auflagen in den jeweiligen Ländern der Zulassung und die Ethik der BMW Group verstoßen.
So ist es für die BMW Group wichtig, bestens ausgebildete und erfahrene Spezialisten auf ihrem jeweiligen Gebiet zu finden und Talente frühzeitig zu erkennen und zu fördern. Die Präsentation von Daniel Starke zeigte den Studierenden die Wege von der Ideenskizze eines Designkonzepts für Produktionsmodelle oder sogenannte „Concept-Cars“, über die Visualisierung und Modellerstellung zur Beurteilung durch die Design- und Konzernleitung bis zum Prototypenbau die wichtigsten Schritte im Designprozess auf. Wichtig ist für die Designer schon früh zu erkennen, wo man in Prozessen gegebenenfalls Kosten, Zeit und Gewicht einsparen kann. Auch wenn es um die teuersten Fahrzeuge geht muss ein Unternehmen verantwortungsbewusst mit Ressourcen und Kosten in der Produktion umgehen. Nur eine optimal entwickelte Grundstruktur ermöglicht es später, die entsprechenden Einzelfahrzeuge möglichst nahe an die Wünsche zahlungskräftiger Kunden auszustatten. Hier kann Rolls-Royce Motor Cars auf die Unterstützung des Entwicklungsnetzwerks im Münchener Forschungs- und Innovationszentrums der BMW Group setzen.
Ute Wellershaus zeigte den anwesenden Studierenden, Professoren und Mitarbeitern der Hochschule, wie unglaublich Fahrzeug-Interieurs im absoluten Luxussegment ausgestattet werden können. Von der bereits luxuriösen „Serienausstattung“ mit unterschiedlichen Auswahlmöglichkeiten von Materialien und Farben bis hin zu den extravagantesten Ausstattungen, Anpassungen und Umbauten für zahlungskräftige Kunden aus der ganzen Welt.
Es gehe aber nicht einfach um möglichst opulente Interieurs, sondern darum, das Beste und immer aktuell technologisch Anspruchsvollste für die Klientel zu finden. Rolls-Royce Käufer sind meist im Besitz mehrerer Fahrzeuge und kennen sich in kulturellen Bereichen wie Kunst, Architektur und Wissenschaft sehr gut aus. Zwar wird Leder noch für lange Zeit ein zentrales Thema bei den Ausstattungen sein, die Designer in München und Goodwood haben aber neueste Entwicklungen fest im Blick und beschäftigen sich mit deren Verwertbarkeit für eventuelle Spitzenausstattungen.
Das Highlight war ein Rolls-Royce Dawn, den Herr Starke und Frau Wellershaus mit an die Hochschule Reutlingen gebracht hatten. So konnten sich die Studierenden vom hohen Qualitätsniveau des Cabriolets direkt überzeugen und am geöffneten Fahrzeug Fragen zu Details bei Ausstattung, Materialien und Konstruktionen stellen.