04.06.2014 | News
Szolnok-Stipendium für Annie Kurz
Designabsolventin der Hochschule Reutlingen verbringt sechs Monate in ungarischer Partnerstadt
- Stipendiatin Annie Kurz macht bei der Verleihung des Landeslehrpreises 2013 eine Blindzeichnung. Foto: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Die Partnerstädte Reutlingen und Szolnok haben im Jahr 2004 einen Künstleraustausch ins Leben gerufen. Künstlerinnen und Künstler aus beiden Städten sollten die Möglichkeit haben, im Rahmen eines Stipendiums sechs Monate lang in der jeweiligen Partnerstadt zu leben und zu arbeiten. Die Wahl der Jury fiel für 2014 auf die 33-jährige Annie Kurz.
Seit April lebt und arbeitet die Künstlerin nun im ungarischen Szolnok und wird am Ende ihres Stipendiats im September mit einer Ausstellung ihren künstlerischen Aufenthalt dort abschließen. In der ungarischen Partnerstadt bietet die 1902 gegründete traditionsreiche Szolnoker Künstlerkolonie mit ihren Ateliers hierzu den passenden Rahmen; in Reutlingen steht dem Szolnoker Künstler ein geräumiges Atelier in der Peter-Rosegger-Straße zur Verfügung.
Für Annie Kurz – mit ungarisch-deutschen Wurzeln, geboren in Rumänien, aufgewachsen in Deutschland – stellten sich seit geraumer Zeit Fragen nach Identität und kultureller Zugehörigkeit immer wieder, so dass für sie die Arbeit in Szolnok auch eine Spurensuche in der Vergangenheit und in der Zukunft sein wird.
In einer Umgebung, die freies Arbeiten ermöglicht, experimentiert die Künstlerin in Grenzbereichen der Kunst und der Mode und sucht dabei die Bedeutung von neuen Medien. Das Fotografie-Projekt „Last Generation“ wird – so Annie Kurz – in Szolnok seinen Anfang finden. Dabei geht es um die letzte Generation, deren Wahrnehmung des „ich“ und „der Welt“ nicht von sozialen Medien beeinflusst wird. Dieses Projekt setzt in Szolnok fort, was die Künstlerin in den letzten Jahren sehr bewegt hat.
Ausgezeichnet
Annie Kurz begann ihre künstlerische Ausbildung 2001 an der Hochschule in Reutlingen, die sie 2005 mit dem Diplom in Textildesign abschloss. Danach lebte und arbeitete sie als selbstständige Print- und Textildesignerin in London und New York. Während dieser Zeit gründete sie ihre eigene Modekollektion „INIMA“. In den Jahren 2011 bis 2013 studierte sie erneut an der Hochschule in Reutlingen im Studiengang „Künstlerische Konzeption“ bei Professor Henning Eichinger und schloss dieses Studium mit dem Master of Arts mit Auszeichnung ab.
Besonders hervorzuheben ist ihre Mitarbeit am künstlerischen Forschungsprojekt der Hochschule Reutlingen „Skypetrait“ und „Exit Through Cyberspace“ zur menschlichen Wahrnehmung im digitalen Zeitalter. Außerdem studierte Annie Kurz Kunstgeschichte und Philosophie an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen von 2012 bis 2013.