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09.11.2020
Erfolgreicher Abschluß einer außergewöhnlichen Masterthesis!
Masterthesis als Uraufführung: Sinfonie Nr. 1 - Harmonie der Sphären
- Stephan Dominikus Wehrle hat für seine Masterthesis im Studiengang Design, Schwerpunkt Künstlerische Konzeption, an der Fakultät Textil & Design die Sinfonie Nr. 1 - Harmonie der Sphären komponiert. Uraufführung war am 25. Oktober in der Reutlinger Marienkirche. Fotos: Markus Lichtenstein Fotografie
Für seine Masterthesis im Studiengang Design, Schwerpunkt Künstlerische Konzeption, an der Fakultät Textil & Design der Hochschule Reutlingen hat Stephan Dominikus Wehrle eine faszinierende Sinfonie komponiert, die am 25. Oktober in der Reutlinger Marienkirche Uraufführung feierte.
Die Besucherinnen und Besucher, einschließlich des Reutlinger Oberbürgermeisters Thomas Keck, waren begeistert von der Intensität des Orchesters und des Mädchenchors. Die Sinfonie schwebte zwischen leichter Schönheit, Dramatik und Minimalismus und einem hervorragenden Wechsel zwischen Orchester und Chor und dann wieder im perfekten Zusammenspiel der beiden Ensembles.
Bei dieser exklusiven Uraufführung wurde der Klang durch das Orchester (Martinskollegium Pfullingen), den Chor (Mädchenchor Rottweil) und den Klangstein-Künstler Hannes Feßmann definiert und mit deren Hilfe Strukturen aus der Natur hörbar gemacht. Dieses Konzert wurde individuell und ausschließlich für die Räumlichkeit der Marienkirche konzipiert.
Stephan Dominikus Wehrle ist begabter Komponist und Dirigent. Seine musikalischen Werke wurden bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet und auf internationalen Festivals präsentiert. Das Reutlinger Publikum machte an diesem Abend eindrückliche klangliche Erfahrungen. „Alles, was wir um uns herum wahrnehmen, kann durch mathematische Vorgänge beschrieben werden. Das trifft für Wettererscheinungen ebenso zu wie für Pflanzenwachstum oder Planetenbewegungen. Natürlich sind diese Vorgänge in ihrer Wechselwirkung mit dem Rest des Universums hoch komplex und für uns rational und mathematisch nur isoliert zu verstehen, dennoch sind wir intuitiv in der Lage, mit ihnen jeden Tag umzugehen. Wie die Flugbahn eines Balls kann man auch die Strukturen von Musik als komplexe mathematische Prozesse darstellen. Musik, welcher Art auch immer, folgt auf verschiedenen Ebenen mathematischen Algorithmen. Wenn man die Natur durch komplexe Algorithmen beschreiben kann und Musik ebenfalls als eine Reihe von Zahlen, die bestimmten Gesetzen folgt, darstellbar ist, dann ist die Annahme, dass es eine in der Natur selbst enthaltene Form von Musik geben könnte zumindest nicht völlig abwegig,“ so Wehrle, der seit diesem Jahr auch Dirigent des Reutlinger Hochschulorchesters ist, über seine Sinfonie „Harmonie der Spähren“.
Um diese mathematischen Strukturen klanglich zu erfahren werden in dieser Sinfonie, neben der eigenen Komposition, Strukturen aus der Natur verwendet um bestimmte Melodien oder Harmonien hörbar zu machen. Um diese Melodien zu erzeugen griff Wehrle auf die Zahlenreihe von Fibonacci zurück. Aus diesen Zahlen wurden Töne, Klänge, Harmonien und Rhythmen generiert und in dieser Sinfonie eingearbeitet. Besonders dabei ist, dass vertraute Formen, aus verschiedenen musikalischen Epochen, zu hören sind. So erkennt man beispielsweise Harmonien die man zur Filmmusik zuordnen würde. Im nächsten Moment befindet sich der Zuhörer wiederum im Mittelalter oder in der Romantik. Immer wieder erklingen dabei Melodien, die durch Fibonaccis Zahlenreihe generiert wurden.
Die Masterthesis wurde von Prof. Dr. Henning Eichinger sowie Konrad Heinz betreut.
Zwei tolle Artikel über das Konzert und Absolvent Stephan Dominikus Wehrle finden Sie im Reutlinger Generalanzeiger:
- https://www.gea.de/neckar-alb/kultur-in-der-region_artikel,-hochschule-reutlingen-erste-sinfonie-von-stephan-wehrle-_arid,6339482.html
- https://www.gea.de/neckar-alb/kultur-in-der-region_artikel,-sinfonie-in-der-marienkirche-aus-dem-kosmos-in-die-highlands-_arid,6342873.html