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29.06.2017

Auszeichnung für textile BH-Forschung

IHK zeichnet Reutlinger Forscher für „Exzellenten Technologietransfer Neckar-Alb“ aus

Die Preisträger Hannelore Stäb (Mitte) und Kai Nebel (rechts) mit Industriepartner Matthias Conzelmann (links) und Jury. Foto: Hochschule Reutlingen

Simone Löffler und Johannes Müller

Bei der gestrigen Auftaktveranstaltung der IHK Reutlingen zu den Tübinger Innovationstagen 2017 wurden ausgewählte regionale Forscher für ihren "Exzellenten Technologietransfer Neckar-Alb" geehrt. Unter ihnen auch Kai Nebel und Hannelore Stäb, die am Lehr- und Forschungszentrum für interaktive Materialien der Hochschule Reutlingen arbeiten. Sie wurden für zwei herausragende transferorientierte Projekte ausgezeichnet, die sie mit regionalen Firmenpartnern aus dem Textilbereich umgesetzt haben. Mit der zum Patent angemeldeten Entwicklung können BHs zukünftig mit weniger Schadstoffen und höherem Tragekomfort ohne unbequemen Bügel produziert werden.

Der Wäschemarkt, insbesondere der Bereich BHs, ist stark umkämpft. Mittelständische Unternehmen können in diesem Segment nur durch Innovationen und Neuentwicklungen wettbewerbsfähig bleiben. Das gilt auch für den Projektpartner: die Firma Karl Conzelmann aus Albstadt, mit der Marke „Nina von C“ ein führender Anbieter im Segment Dessous und Lingerie. „BHs gehören zu den komplexesten und anspruchsvollsten Textilprodukten überhaupt“, erläuterte Wolfang Epp, Hauptgeschäftsführer der IHK Reutlingen, bei der Auszeichnung von Kai Nebel und seiner Mitarbeiterin Hannelore Stäb im Weltethos-Institut in Tübingen. „Bei der der Entwicklung war es für uns die größte Herausforderung, die BH-Cups in Form zu halten“, erklärte Kai Nebel, Leiter der Forschungsgruppe textile Verfahrenstechnik und Produkt­entwicklung am Lehr- und Forschungszentrum für Interaktive Materialien der Hochschule.

Gemeinsam forschten Kai Nebel und Hannelore Stäb an der Entwicklung von textilen BH-Pads und -Cups, die mittels Fasereinblastechnik in Kunststoffformen geformt werden, und an der Weiterentwicklung der eingesetzten Materialien und Technologien. Die neuen textilen Pads und Cups sind schadstofffrei und vergilben nicht, wie die Vorläufer aus PU-Schaum. Die neue Technologie ermöglicht heute die Fertigung von paarweisen BH-Cups mit integriertem textilen Mittelsteg, der ohne den Einsatz von Metall- oder Kunststoffbügeln zuverlässigen Halt bietet. Diese Innovation verkürzt die Produktionszeit und ermöglicht es, die neuartigen BHs auf unterschiedliche Bedürfnisse anzupassen. Zum Einsatz kommen die Entwicklung in Schalen-BHs sowie Push-up- und Sport-BHs. „Wir sehen auch großes Potential im medizinischen Bereich“, erklärte der Geschäftsführer Matthias Conzelmann. Denn insbesondere für Frauen nach Brustkrebs ergeben sich preiswerte und komfortable BH-Alternativen zu teuren und unbequemen Einlagen aus Silikon.

„Die Hochschule Reutlingen war für uns ein wichtiger Sparringspartner, ohne den wir das Projekt im Tagesgeschäft nie geschafft hätten“, kommentiere Matthias Conzelmann. Sein Fazit: „Die Kooperation hat uns viel Zeit und Geld gespart.“ Ebenso begeistert zeigte sich auch Gerhard Gruhler, Vizepräsident Forschung der Hochschule Reutlingen: „Das ist ein hervorragendes Beispiel des Technologietransfers in einem für die Region extrem wichtigen und unter starkem Wettbewerbsdruck stehenden Gebiet.“