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26.06.2014 | News
Ein Feuerwerk an Kreativität
Studierende der Hochschule Reutlingen präsentierten gestern ihre Abschlussarbeiten aus dem Bereich Design.
- Die Kollektion „dzecetko“ von Saskia Kopfnagel, Bachelor-Absolventin der Hochschule. Foto: Hochschule/Connert
Ivana Connert
Zum zweiten Mal präsentierte die Fakultät Textil & Design der Hochschule Reutlingen gestern die Abschlussarbeiten aus den Bereichen Textil- und Modedesign in einer großen Modenschau auf dem Campus. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde die ausverkaufte Show erstmals interaktiv per Live-Stream übertragen. Das kurzweilige Modespektakel zeigte die ideenreichen Schöpfungen der Jung-Designer, die unter der Leitung von Design-Professorin Änna Piel entstanden sind.
Die Musik setzt ein und alles schaut gebannt nach vorne. 13 Bachelor-, sechs Masterstudierende, 145 Outfits, 50 Models, 500 Gäste und 5.100 Sekunden Mode pur. Einmal im Jahr verwandelt sich Reutlingen in das Paris Süddeutschlands.
Die Zuschauer erwartete ein Feuerwerk an Eindrücken, Farben und Formen. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Jedes einzelne Stück ist selbst entworfen und ein handgefertigtes Unikat. Jede Kollektion steht unter einem eigenen Motto, das individuell umgesetzt und inszeniert wurde. Dabei sollen nicht nur die Kleidung und Accessoires zu den selbst gewählten Themen passen. Models, Styling und die passende Musik muss im Vorfeld von den zukünftigen Designern ausgewählt werden.
Klangvolle Namen, modische Visionen
Kreationen mit klangvollen Namen wie Dividuum, Tsuro no Hon, Belle Boudoir oder Lichthauch erwarteten das Publikum. Die modischen Visionen wurden von den Models mal elfenhaft, tanzend und ernsthaft selbstbewusst präsentiert. Die Schöpfungen zeigten tragbare, sommerlich luftige Kleidung mit ausgeklügelten Finessen.
Ausgefallene Schnittführungen mit klaren Linien, Folkloreelemente, bunter Hippie-Chic, dezente Farbtupfer mit einer großen Portion Weiblichkeit. Auch bei den Herren wurden farbliche Akzente gesetzt mit leuchtend orangefarbenen Hosen. Die Zukunft der Mode ist gesichert.
Wachsende Leuchten, Rennsport und Longboards
Eingeleitet wurde der Design-Abend durch die Vernissage einer Ausstellung mit Abschluss- und Studienarbeiten aus dem Bereich Textildesign. 13 Bachelor- und Master-Studentinnen präsentierten ihre Ideen zu den Themen Architektur, Inneneinrichtung, Funsport und Rennsport.
Ideen zur Steuerung von Rennautos durch interaktive Materialien, eine innovative Materialkombination aus Seide und Holz für Longboards und eine Lampe, die aus Zellulose gewachsen ist, zeigten einmal mehr, dass die Hochschule Reutlingen technische Innovation mit Design zu neuen Produkten und Konzepten verbindet.
Spannende Strickinterpretationen, bunte Stickereien, innovative, nachhaltige Stoffkreationen, originelle Materialkombinationen aus Filz mit Leder oder filigrane Strickflächen lieferten Ideen für Raumgestaltung und Einrichtung. Die Verbindung der Kompetenzbereiche Textildesign und Modedesign – eine weitere Spezialität der Hochschule – schuf in der Kombination von Muster und Form sensible und teilweise poetische Ideen.
Die ausgestellten Entwürfe und Konzepte spannen einen Bogen zwischen Mode, Architektur, Raum und Mobilität und zeigen, wie vielfältig das Spektrum des Textildesign heute ist und wie zahlreich die Arbeitsmöglichkeiten in diesem Feld sind.
Individualität wird gefördert
Das Ausstellungsprojekt und die Projektarbeiten wurden durch Designprofessorin Brigitte Steffen geleitet und vom Team der Fakultät Textil & Design der Hochschule Reutlingen betreut. In ihrer Eröffnungsrede betonte die Professorin die Wichtigkeit von Individualität: „Wir möchten keine einheitlichen Konzepte und Persönlichkeiten. Wir möchten die Individualität der jungen Menschen fördern, damit sie sich zu eigenständigen Designern und Designerinnen entwickeln können.“ Außerdem sei gerade bei Textildesignern die Entwicklung neuer Konzepte aus dem Material heraus die Herausforderung der Gegenwart und Zukunft.
Das kreative Feuerwerk an diesem Abend lässt nur vermuten, wie viele Stunden und Herzblut die 32 jungen Designer und ihre Dozenten in der Betreuung und in den Werkstätten der Hochschule Reutlingen in diese Projekte investiert haben. Es hat sich gelohnt.