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13.06.2019
#tdontour - Von der Geschichte in die Zukunft
TID Tagesexkursion zur BASF Designfabrik, Dr.-Carl-Benz-Museum und Technik-Museum Speyer
- Start der Tagesexkursion: Dr.-Carl-Benz-Museum in Ladenburg (Foto: Tim Kpognon / Hr. Harsch)
Ronald Ihrig
Ein Tag, drei Stationen für die Studierenden des Studiengangs Transportation Interior Design. Am 10.05.2019 begann die Tour mit einem Besuch im Dr.-Carl-Benz-Museum in Ladenburg im ehemaligen Fabrikgebäude von C. Benz Söhne von 1906. Hier hat Winfried A. Seidel eine beindruckende Sammlung vom Erfinder des Automobils mit Verbrennungsmotor mit Patent von 1886, Dr. Carl Benz, mit Fahrzeugen, Maschinen, Werkzeugen und Zeitdokumenten aus der Frühzeit der Automobilfabrik und der Familie Benz zusammengestellt. Vom ersten eigenen Vorläufer des Fahrrads, dem „Knochenschüttler“, bis zu den letzten beiden in den Werkshallen gebauten Fahrzeugen wird hier ein umfassendes und didaktisches Bild der Historie der Marke „Benz“ gezeigt. Es werden aber auch Fahrzeuge nach der Fusion zwischen der Daimler Motoren Gesellschaft und Benz & Cie., sowie andere Fahrzeugmarken gezeigt. Während die Schwaben „beim Daimler“ arbeiten gehen die Pfälzer noch heute „zum Benz“. Herr Seidel hatte das Gebäude 2004 für seine Sammlung erwerben können und in Kooperation mit dem Mercedes-Benz Museum Stuttgart dieses einmalige Museum 2005 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Heute stehen hier über 100 Fahrzeuge, vom Laufrad des Freiherrn von Drais, bis zum modernen Mercedes-Benz Formel 1 „Silberpfeil“. Hier konnten sich die Studierenden über historische Materialien und Fertigungsmethoden ein Bild vor Ort und an den Objekten machen.
Die zweite Station führte uns in die BASF Designfabrik in Ludwigshafen. Hier beraten Designer und Ingenieure der BASF ihre Kollegen aus der produzierenden Industrie über materialgerechte Anwendung und helfen bei Gestaltungsansätzen für umweltbewussten Einsatz von Kunststoffen. Ein wichtiger Punkt ist die produktionsgerechte Gestaltung bis hin zum „End-of-Life“, dem Produktlebensende. Hier sollen Materialien wieder getrennt und recycelt werden können. Plastik gehört in die Produktionskreisläufe, nicht als Abfall ins Meer. Welche Materialien eignen sich für welchen Einsatz optimal? Wie gestaltet man ein erfolgreiches „haptisches Feedback“ wenn der Anwender ein Produkt berührt und benutzt? Wie kann ich die Oberflächen verschiedene Materialien optisch aneinander anpassen? Andreas Mägerlein, Leiter der BASF Designfabrik, erklärte nach einer Führung durch das umfangreiche BASF Fabrikgelände mit seinen drei Häfen und modernen Produktionsanlagen den Studierenden die Bedeutung richtiger Planung beim Einsatz von Kunststoffen schon im Designprozess. Wir werden hier weiter in Kontakt bleiben und freuen uns auf eine Fortsetzung des Informationsaustausches in Form einer vertiefenden Präsentation von Designern der BASF Designfabrik an der Hochschule Reutlingen im kommenden Winter- oder Sommersemester.
Zum Abschluss der Tagesexkursion besuchten wir das Technik-Museum Speyer. Das Schwestermuseum des Auto&Technik Museums in Sinsheim. Nach den Benz-Fahrzeugen am Vormittag konnten sich die Studierenden hier historische Autos weiterer Marken, Flugzeuge und eine Weltraumhalle mit einem originalen Prototyp der sowjetisch-russischen Raumfähre „Buran“ von 1984 anschauen. Neben einem „Detroit Electric (Bauzeit 1907-30!), der mit Nickel-Eisen-Batterien von Edison schon damals mit einer Ladung in Tests Reichweiten von 340 km zurücklegen konnte, konnten hier an ausgestellten Fahrzeugen z.B. die Karosserie-Varianten von klassischen Mercedes-Benz „A-, B- und C-Kabrioletts“ erklärt werden. Hier handelt es sich nicht um Cabrios der A-, B- oder C-Klasse. Diese gab es damals noch nicht, sondern um Karosserien mit zwei Türen, zwei Fenstern und generell zwei Sitzen, mit zwei Türen, vier Fenstern und vier Sitzen, und mit zwei Türen, zwei Fenstern und vier Sitzen, die für die jeweiligen Fahrgestelle der Modelle bei Mercedes-Benz geordert werden konnten.
Am Donnerstagabend vor der Exkursion hatten wir Mackevision aus Stuttgart zu Gast an der Hochschule. Das Unternehmen für Computer Generated Imagery (CGI) zeigte in einer zweistündigen Präsentation , gehalten von Alexander Trage (Head of Strategy and Communication) und Martin Foulon Beispiele für photorealistische Animationen, Computerbilder für noch nicht existierende Produkte und dazugehöriges Datenmanagement auf höchstem Niveau. Mackevision wurde 1994 gegründet, mit Studios in München, Hamburg, Detroit, Seoul und Beijing. Wer heute im Internet seinen Wunschwagen in verschiedenen Ausstattungen konfiguriert hat gute Chancen dies mit den aufbereiteten Daten von Mackevision zu tun. Ebenso wie begeisterte Zuschauer von „Game of Thrones“, „Independence Day – Die Wiederkehr“ oder Beiträge für PETA.
Wurden die Emmy-Gewinner (Game of Thrones IV, 2014) im Januar 2018 von der „Wirtschaftswoche“ noch als Weltspitze der „Hidden Champions“ aus Deutschland gelistet, ist Mackevision seit 2018 Teil von Accenture Interactive. Herzlichen Dank an Herrn Alexander Trage und Herrn Martin Foulon für diese spannende und sehr professionelle Präsentation!
Fotos: Ronald Ihrig